Die Moswinkel´s

 

Das Montagsauto - Opel Frontera 2.3 D

Zum alltäglichen Gebrauch wollte ich wieder ein Fahrzeug, welches den Sommer und Winter gleichermaßen problemlos bewältigen konnte und es war auch der Kauf eines Wohnwagens geplant. Somit war der Frontera das richtige Zugfahrzeug mit einer gebremsten Anhängelast von 2.500 kg GG.

Also habe ich mir 1993 einen Opel Frontera mit umfangreicher Sonderausstattung bestellt:

U. a. Sonnenhubdach, Front- und Seitenbügel aus 60 mm Edelstahl-Rundrohr, Cibie-Fern- und Nebelscheinwerfer, Edelstahl-Trittbretter, Beru-Schnellvorglühsystem, Stand- und Sitzheizung, Innenraum-Alarmanlage, Marderschutz, hintere Scheiben abgedunkelt, Metalliclackierung, bei ATP in Espelkamp habe ich dann noch Sonderfelgen und Bereifung für 3.000 DM bestellt. Die originalen Stahlfelgen wurden mit Winterreifen bestückt.

Aber der Opel machte bereits kurz nach der Auslieferung Probleme. Mir fiel auf, dass der Leiterrahmen an manchen Stellen bräunliche Stellen hatte. Also unters Auto gekrabbelt und nachgesehen. Die bräunlichen Stellen waren Rost!! Der Rahmen war überall gerostet auch im Hohlraum, obwohl ab Werk eine Hohlraumversiegelung vorhanden sein sollte. Wie kann so was sein, bei einem neuen Auto?

Beim Opelhändler wollte man mir nicht glauben und der Verkäufer meinte, die Braunfärbungen wären bestimmt ausgetretenes Hohlraumwachs. Ich ließ aber nicht locker und so wurde der Frontera auf die Bühne gefahren um nachzusehen.

Und was wurde festgestellt? Es war doch Rost!! Die Opelaner konnten es auch nicht glauben, also blieb der Frontera in der Werkstatt und wurde gründlich entrostet, lackiert und anschließend mit neuem Hohlraumwachs behandelt und auch die Karosserie wurde vorsichtshalber mit ausgespritzt.

Nach ca. 2.000 km hörte ich ein Klappern aus dem Frontbereich. Ich habe alles kontrolliert konnte aber nicht auf Anhieb feststellen was es war. Erst nach längerem Suchen stellte ich dann fest, dass die Frontstoßstange lose war. Also wieder zur Werkstatt. Dort wurde dann festgestellt, dass die Befestigungsschrauben der Stoßstange zu kurz waren. Es waren offensichtlich andere Schrauben als vorgeschrieben verwendet worden.

Kurze Zeit später bemerkte ich dann einen Modergeruch im Heckbereich und beim Herausnehmen des Laderaumteppiches stand darunter Wasser. Wo kam das denn nun her? Also wieder alle Möglichkeiten des Wassereintrittes kontrolliert und siehe da, im Bereich der hinteren Innenkotflügel klaffte zwischen zwei Schweißpunkten rechts und links im hinteren Radkasten ein ca. 10 cm langer und ca. 5 mm breiter Schlitz. Dort gelangte bei Wasserdurchfahrten oder stark nasser Fahrbahn Spritzwasser in den Kofferraum. In der Werkstatt wurden diese Schlitze dann mit Dichtmasse verschlossen und der Kofferraum getrocknet.

Als nächstes war dann das Sonnenhubdach undicht, dabei war ich erst gut 3.000 km gefahren. Was kommt denn noch?

Inzwischen hatte ich aus Zeitschriften und von einem anderen Frontera-Fahrer erfahren, dass unsere Frontera wohl eine ganze Reihe von Kinderkrankheiten mit auf dem Weg bekommen hatten. Der Rost am Leiterrahmen entstand durch wochenlange unsachgemäße Lagerung in einem englischen Hafen. Mein Frontera wurde damals in Belgien montiert. Die Einzelteile kamen aus div. Werken in ganz Europa. Das erklärt wohl auch die miserable Verarbeitung.

Neben vielen weiteren Problemen kam dann 1994 ein Motor- und Karosserieschaden dazu: Auf einer Autobahnfahrt auf der A 2 scherte bei Tempo 130 km/h die Keilriemenscheibe vom Motor ab und durchschlug die Motorhaube. Geistesgegenwärtig habe ich sofort die Kupplung getreten und bin auf den Standstreifen gefahren, sonst wäre womöglich schlimmeres passiert. Der verständigte ADAC-Straßenwachtfahrer war völlig perplex, so was hatte er auch noch nicht gesehen. Der Frontera wurde dann in die nächste Opelwerkstatt geschleppt.

Vom Frontera hatte ich die Nase voll und ich bestand auf Rückabwicklung des Kaufvertrages. Nach langem juristischem Gezerre ging dann doch der Frontera zurück. Allerdings wurde ein erheblicher Nutzungsanteil abgezogen.

Hier noch ein paar Fotos.