Die Moswinkel´s

 

Der erste Käfer war zum üben gedacht...

den hatte ich von Verwandten gekauft für kleines Geld von 150,00 DM. Das war 1970. Das "Häuschen" war völlig durchgerostet und an instandsetzen war nicht mehr zu denken. 

Der Käfer war Baujahr 1956 und hatte noch 24,5 PS.

Also kurzerhand das Oberteil vom Unterboden abgeschraubt, zerschnitten und ab in den Schrott. Den Unterboden mit Motor und Getriebe habe ich mir dann so umgebaut, dass ich damit über "Stock und Stein" (Wiese) fahren konnte. Das hat einen riesen Spass gemacht und wenn der provisorische Tacho nicht gelogen hat, waren es bis zu 65 km/h. 

Der Fahrschulwagen war wieder ein Käfer, ein dunkelgrüner 1300er mit 44 PS.

Da lag es natürlich nahe, dass ich als Erstauto für die Straße auch einen VW Käfer haben sollte (so dachte mein Papa). Ich liebäugelte stattdessen mit einem Ford Taunus Coupé mit 1600 ccm und 88 PS. Aber daraus wurde nix.

Also stand nach der Prüfungsfahrt ein gebrauchter 1.-Hand VW Käfer 1300 Export von 1965 mit 40 PS vor der Haustür, gesponsert von Daddy (Kaufpreis 3.000 DM). Wahnsinn! Daran hatte ich natürlich nicht gedacht, ein Auto geschenkt zur bestandenen Führerscheinprüfung. Wer freut sich darüber nicht? 

Leider stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass auch 1.-Hand-Autos rosten können und das nicht zu knapp. Damals war eine Hohlraumkonservierung ab Werk oder verzinktes Blech so gut wie unbekannt.

Also folgte nach gut einem Jahr ein neues Auto, wieder ein Käfer im Farbton Clementine (orange). Wieder ein 1300er diesmal mit 44 PS und einigen Extras. In diesem Auto sind dann alle meine Ersparnisse eingeflossen; er war ja schliesslich nagelneu, geliefert vom damaligen Autohaus Bidenharn in Espelkamp. Für den Gebrauchten bekam ich immerhin noch 3.300 DM, also mehr als er seinerzeit gekostet hatte.

Allerdings musste ich auf den neuen Käfer über ein Jahr warten, alle Welt wollte damals wohl einen Käfer kaufen. Den "Alten" konnte ich gut privat verkaufen (s. o.) und so musste ich quasi einen "Übergangsauto" für die käferfreie Zeit haben. Dabei viel die Wahl auf einen Opel Rekord Bj. 1962 aus der Tageszeitung...und...genau, wieder für 150,00 DM. Der Opel stand bei Opel ZurHeide in Rahden im Kundenauftrag und hatte noch über ein Jahr TÜV. 

Der Opel machte aber schon bei der Nachhausefahrt Probleme - Kabelbrand am Sicherungskasten. Toll! Da hatten irgendwelche "genialen Bastler" statt Sicherungen Drähte und Staniolpapier als Sicherungen "eingebaut". Sowas ist supergefährlich. Die Lima war tot. Also mit den letzten Funken nach Hause und in den nächsten Tagen eine gebrauchte Lima vom Schrott eingebaut. Nach näherem Insoizieren kamen weitere Mängel zum Vorschein: Die hinteren Blattfederaufnahmen waren völlig durch, hingen nur noch mittels Blechfetzen an der Karosserie. Motormässig war der Opel noch toppfit und schnurrte nach einer großen Inspektion wie ein Uhrwerk. Schliesslich ist so ein Opelmotor bei 150 tkm ja quasi erst eingefahren.

Den Rekord habe ich dann noch weitere 15 tkm gefahren und dann an einen Stockcarfahrer verkauft...für 300,00 DM. Lt. Rückmeldung hat der Opel dann bei einem Stockcarrennen in Rahden-Kleinendorf später sein Leben ausge-haucht.

Diesen Käfer habe ich dann wiederum nach ca. 2 Jahren gegen einen Audi 80 GL eingetauscht. Aber das ist wieder eine neue Geschichte.



Den nachfolgend abgebildeten VW Käfer 1303 hatte ich durch Zufall 1989 erstanden für wieder 150,00 DM, wie damals ganz am Anfang.